Dreiecksbeziehungen – Die Bedeutung und warum sie nicht gut sind
Das Konzept einer Dreiecksbeziehung wird gerne als Grundlage für Fernsehserien, Bücher oder Filme genommen. Aber auch im echten Leben ist diese komplizierte Art der Liebesbeziehung häufiger anzutreffen, als man vielleicht denken mag. In den meisten Fällen ist Drama vorprogrammiert, wenn eine romantische Beziehung aus drei Menschen besteht. Noch dazu gibt es verschiedene Dynamiken, die dabei entstehen können.
Was ist eine Dreiecksbeziehung?
Es gibt verschiedene Definitionen, die eine Dreiecksbeziehung beschreiben. Auf alle trifft zu, dass drei Personen an einer romantischen Beziehung teilhaben. Hier sind das Geschlecht und die Sexualität unabhängig, eine solche Art von Beziehung lässt sich in alle Beziehungsformen wiederfinden. Sie steht immer im Kontrast zur Monogamie, also einer Liebes- und Sexualbeziehung, wo man sich jeweils nur auf einen Partner fokussiert und mit keiner anderen Person diese Intimitäten teilt. Somit fällt eine Dreiecksbeziehung unter die Polyamorie, also eine romantische Zuneigung gegenüber mehreren Personen gleichzeitig. Es dreht sich also nicht nur um Sex (“flotter Dreier”), sondern um eine Art der Liebesbeziehung.
Grundlegend ist daran nichts falsch. Uns wird zwar immer gesagt, dass man nur eine Person auf diese Art und Weise lieben kann, aber das muss nicht immer der Fall sein. Einige Menschen verlieben sich in verschiedene Personen gleichzeitig, vernachlässigen dann aber auch ihren anderen Partner nicht. Bewegungen, wie eben die der Polyamorie, lehnen sich gegen das etablierte System, dass man nur einen Menschen wirklich lieben kann. Im Optimalfall spricht nichts gegen eine gesund geführte Dreiecksbeziehung. Jedoch gibt es dabei auch einiges zu beachten.
Arten der Dreiecksbeziehung
Nun gibt es aber unterschiedliche Konstellationen, in denen eine Dreiecksbeziehung auftreten kann. Dabei ist es wichtig, die Dynamiken der Teilnehmenden zu verstehen. Das deutet auch darauf hin, wo Probleme entstehen können. Im Groben lassen sich hier zwei Versionen wiederfinden, die verschiedene Einstellungen mit sich bringen.
Die erste Variante wäre die, dass eine Person aus dem Dreieck sich zu zwei weiteren hingezogen fühlt. Dabei besteht meist schon eine feste monogame Beziehung mit einer dieser Personen, eine zweite kommt aber hinzu, für die man Gefühle entwickelt. Das größte Problem sind hierbei geheime Affären, bei denen der bereits bestehende Partner nicht informiert und ungewollt Teil dieses Dreiecks ist. Es ist auch möglich, dass sich die dritte Person ändert, weil nur einer der Partner polyamor ist, der andere aber nicht. Dies ist dann mit einer offenen Beziehung gleichzusetzen, wenn vorher darüber gesprochen wird.
Die zweite Variante umfasst eine Liebesbeziehung zwischen allen drei Personen. Hierbei wird im Idealfall keiner benachteiligt, obwohl es trotzdem zu ungleichen Verhältnissen in der Beziehung kommen kann. Beide Partner müssen sich gleichermaßen auf diese neue Person einlassen und sie entsprechend behandeln. Dies kommt der wahren Dreiecksbeziehung näher als die erste Variante, da hier alle drei Menschen auf demselben Level an der Beziehung beteiligt sind.
Welche Vorteile kann eine solche Beziehung haben?
In einer idealen Dreiecksbeziehung wissen alle Beteiligten voneinander. Sie haben ihre Beziehung klar definiert und wissen, was sie voneinander zu erwarten haben. Das ist die Grundlage, um diesen Beziehungstyp überhaupt zu meistern.
Am Anfang kann eine Dreiecksbeziehung aufregend sein. Es ist etwas Neues und bringt Schwung in eine vielleicht eingeschlafene monogame Beziehung. Dabei sollten sich natürlich alle Partner gleichermaßen wohlfühlen. Wenn das gegeben ist, dann ist eine Beziehung mit drei Menschen ein Abenteuer, auf das sich einige einlassen wollen.
Ein Vorteil ist dabei, dass die Beziehung im Allgemeinen flexibler wird. Drei Partner können einander unterstützen, aber auch einspringen, wenn einer mal nicht da sein sollte. Auch das funktioniert natürlich nur, wenn keiner der drei benachteiligt wird. Alle müssen am gleichen Strang ziehen, damit dieses Gemeinschaftsgefühl bestehen bleibt. Für Menschen, die sowieso lieber Kontakt zu anderen haben, kommt diese Beziehung sogar gelegen.
Im Allgemeinen sind polyamore Beziehungen ein Schritt in Richtung der Freiheit und der Loslösung von alten Systemen. Sie können ein Beispiel dafür sein, dass es funktionieren kann. Selbst in heutiger Zeit ist progressives Denken wichtig, um alteingesessene Denkweisen aus der Welt zu schaffen. Dreiecksbeziehungen sind häufiger bei homo- oder bisexuellen Paaren zu finden. Bei heterosexuellen Beziehungen kann es schneller dazu kommen, dass eine Person benachteiligt wird.
Welche Nachteile bringt sie mit sich?
Aus Liebesfilmen sind wir es gewohnt, dass sich ein solches Liebesdreieck irgendwann auflösen wird. Der Charakter entscheidet sich für eine der beiden Personen und geht mit ihr eine monogame Beziehung ein. Die dritte Person wird somit außen vor gelassen, damit die Beziehung nicht weiter gestört wird. So einfach funktioniert das aber nicht immer im richtigen Leben.
Bei den meisten Dreiecksbeziehungen sind Beziehungskrisen vorprogrammiert. Wut, Trauer und vor allem Eifersucht bestimmen ein Großteil dieser Konstellation, da sich wahrscheinlich immer einer der drei Partner benachteiligt fühlen wird. In der Theorie klingt es zwar spannend und machbar, mehrere Personen auf einmal zu lieben. In der Realität sieht das aber anders aus. Es kann schwer sein, die Aufmerksamkeit immer auf zwei Personen haben zu müssen, was nicht für jeden machbar ist. Geheime Affären treiben das dann auf die Spitze.
Zusätzlich ist unsere Gesellschaft immer noch nur auf monogame Beziehungen ausgelegt. Das gilt für einen Pärchenurlaub, ein Doppelbett oder die klassische Hochzeit, wo der Bund zwischen nur zwei Personen geschlossen wird. Eine Dreiecksbeziehung wird in vielen Fällen noch als exotisch, aber nicht tragbar dargestellt. Diese sozialen Normen zu brechen, bricht im Gegenteil eher die Beziehung selbst.
Klarheit schaffen und Grenzen setzen
Wie bei allen Beziehungen ist eine klare Kommunikation zwischen allen Beteiligten wichtig. Ohne das kommt man hier nicht weiter und kann im schlimmsten Fall keiner der Beziehungen retten. Miteinander zu sprechen ist der Grundpfeiler einer guten Beziehung, das gilt vor allem für eine Dreiecksbeziehung.