Eifersucht – Ursachen und was man dagegen tun kann

Was ist Eifersucht?

Fast jeder Mensch kennt dieses nagende Gefühl, das im Kopf ein fantasievolles Spektrum an Ängsten und Befürchtungen weckt. Eifersucht ist das Gefühl, dass sich einstellt wenn man sich zweitrangig oder benachteiligt vorkommt. Oder wenn es (mehr oder weniger) Grund zur Annahme gibt, einen geliebten Menschen teilen zu müssen oder gar zu verlieren. Daher gibt es Eifersucht nicht nur innerhalb der Paarbeziehung, sondern in jeder menschlichen Beziehung, die zwischen zwei Personen besonders eng ist.

Wer einen Menschen teilweise für sich beansprucht und fest im eigenen Leben verankert, der möchte diesen Anspruch nicht bedroht sehen. Da menschliche Beziehungen sich aber ständig verändern, sind sie mal stärker und mal schwächer, während sich parallel stärkere und schwächere Beziehungen zu anderen Menschen entwickeln. Unsichere oder sehr auf eine Person fokussierte Menschen können damit schwer umgehen.

Vor allem in einer Liebesbeziehung ist das Paar so exklusiv und sich so nah, dass diese besondere Bindung schnell als bedroht angesehen wird. Wenn der Eindruck entsteht, dass man den Partner teilen muss oder er Außenstehenden „zu viel“ Aufmerksamkeit schenkt, fühlt man sich selbst beraubt und zurück gesetzt.

Merkmale und Entstehung von Eifersucht

Wie entsteht Eifersucht und welche Gefühle gehen mit ihr Hand in Hand? Eindeutige Anzeichen für eifersüchtige Gefühle sind Neid, Wut auf vermeintliche Konkurrenten, Selbstzweifel und Angst davor, den wichtigen Menschen zu verlieren. Wer eifersüchtig ist, vergleicht sich immer wieder mit demjenigen, der scheinbar zwischen einen selbst und die geliebte Person gerät. Man befürchtet, nicht mithalten zu können und zweitrangig zu werden.

Ein oft vorkommendes Merkmal von Eifersucht ist es auch, dass man eigene Gedanken und Gefühle in den Gegenüber hinein projiziert. Ist man also zum Beispiel selbst nicht ganz sicher, ob man treu sein kann, vermutet und unterstellt man dem Partner auch immer wieder untreue Gedanken oder Pläne. Zum Beispiel werden eifersüchtige Männer viel aufmerksamer die männlichen Bekannten ihrer Frau im Auge haben, wenn sie selbst vielleicht Interesse an einer Freundin oder Kollegin verspüren.

Aber wie entsteht Eifersucht nun ganz genau? Sehen wir uns einmal an, was eine innige Beziehung ausmacht: Man verbringt besonders viel Zeit mit diesem einen Menschen, vertraut ihm mehr als anderen Menschen, teilt alles mit ihm. Dabei entsteht immer ein Gefühl von Exklusivität und eine besondere Intimität, die man schnell von anderen Menschen bedroht sieht.

Stellt man also fest (oder befürchtet), dass dieser wichtige Mensch noch zu anderen Personen eine innige Bindung entwickeln könnte, weckt das die Eifersucht. Besonders leichtes Spiel hat sie, wenn das eigene Selbstwertgefühl eher gering ist, wenn man unter Verlustängsten leidet oder der Meinung ist, selbst nicht alles zu haben, was man braucht. Hat man also zum Beispiel nur wenige Bezugspersonen, werden diese wenigen besonders eifersüchtig bewacht. Das Gefühl von einem Mangel treibt dann in die Eifersucht.

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Eifersucht erfolgreich bekämpfen

Nun stellt sich also die Frage: Was tun gegen Eifersucht? Die gute Nachricht ist, dass es tatsächlich Möglichkeiten gibt, die Eifersucht in Schach zu halten oder langfristig sogar loszulassen. Der wichtigste Ansatzpunkt dafür ist die Arbeit am eigenen Selbstwertgefühl und den Verlustängsten. Wenn man sich selbst nicht gut oder wertvoll genug fühlt, wird man sich immer mit anderen Menschen vergleichen und bei diesem Vergleich verlieren.

Dann entsteht automatisch die Angst, dass ein geliebter Mensch sich früher oder später abwenden wird, weil man ihm nicht mehr ausreicht. In jeder Person, die ebenfalls eine Beziehung zu diesem geliebten Menschen hat, vermutet man sofort Konkurrenz und fühlt sich in der eigenen Beziehung bedroht. Dabei ist eigentlich klar, dass man viele verschiedene Menschen im Leben braucht – Freunde, Bekannte, Kollegen usw.

Überall Bedrohung zu vermuten, ist für eifersüchtige Menschen daher sehr anstrengend. Die Bekämpfung gegen diese unnötige und belastende Eifersucht ist nicht so einfach. Man muss also der Selbstwert gesteigert werden. Wer daran arbeitet, wird nach und nach das Bewusstsein erlangen, dass die eigene Persönlichkeit so liebenswert ist und so viel zu geben hat, dass man sich keine Sorgen machen muss.

Die Angst, ersetzt zu werden, wird mit steigendem Selbstwertgefühl immer geringer. Und selbst wenn es nicht um die Angst vor dem ersetzt werden geht, ist bei Eifersucht doch immer Angst im Spiel. Wenn sich der Partner oder die beste Freundin einem anderen Menschen zuwendet, könnte man ja selbst zu kurz kommen. Gegen dieses Gefühl gibt es einige konkrete Tipps:

Tipps für eifersüchtige Menschen

– Die eigenen Ängste erforschen: Was genau befürchtet man, wenn die Eifersucht aufblüht? Kann man die Angst beim Namen nennen, verliert sie bereits viel Macht.

– Das eigene Leben mehr ausfüllen. So ist der Fokus nicht der Partner und man fühlt sich selbst nicht im Mangel, wenn dieser seine Aufmerksamkeit jemand anderem zuwendet.

– Mehr enge und bedeutungsvolle Beziehungen pflegen und sich nicht nur auf diesen einzigen wichtigen Menschen konzentrieren.

– Am Bewusstsein arbeiten, damit das Wissen über die Sinnlosigkeit der Eifersucht nicht nur theoretisch ist, sondern auch wirklich in Kopf und Herz ankommt.

– Sich den eigenen Wert und alle positiven Eigenschaften bewusst machen. Wer sich selbst für großartig hält, fürchtet nicht ständig, austauschbar zu sein.

Was tun gegen Eifersucht beim Partner?

Wer mit der Eifersucht des Partners zu kämpfen hat, von dem ist viel Geduld gefordert. Egal ob eifersüchtige Männer oder Frauen, als Partner wird man mit vielen absurden Theorien überhäuft und muss sich ständig Beschuldigungen anhören. Wichtig ist dabei, sich dadurch nicht im eigenen Leben einzuschränken.

Rücksichtsvoll erklären, warum man welche Dinge tun möchte und versuchen, die eifersüchtigen Theorien zu entkräften. Besonders klar muss man sich machen, dass die Eifersucht des Partners keinen Angriff darstellt, denn sie hat nichts mit einem selbst zu tun. Eifersucht ist ein Problem desjenigen, der sie verspürt – solange man sie als Partner nicht schürt oder es tatsächlich Ursachen für sie gibt!