Die Geschichte des Kondoms

Das Kondom ist aus dem Leben der meisten sexuell aktiven Menschen nicht wegzudenken. Es schützt nicht nur vor ungewollten Schwangerschaften, sondern auch vor Geschlechtskrankheiten. Dadurch leistet es einen wertvollen Beitrag für die öffentliche Gesundheit. Die Geschichte des scheinbar unscheinbaren „Überziehers“ ist weitaus faszinierender, als die meisten Menschen zunächst vermuten. Die Historie des Kondoms reicht mehrere Jahrtausende zurück und birgt zahlreiche spannende und interessante Aspekte.

Die Anfänge – frühe Formen des Schutzes

Fuckboys gibt es, seit Menschen existieren. Somit unternahmen erfinderische Geister bereits vor mehreren Tausend Jahren die ersten Versuche, sich und ihre Partner vor ungewollten Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Infektionen zu schützen.

Die damaligen Menschen nutzten Tierdärme und Pflanzenmaterialien, um daraus die Vorläufer der heutigen Kondome herzustellen. Archäologische Funde belegen, dass die antiken Kondomhersteller die Därme von Schafen und Rindern zu dünnen Hüllen formten, um den Penis beim Eindringen in die Vagina abzuschirmen und somit beide Partner zu schützen. In einigen Regionen verwendeten die Menschen Pflanzenblätter oder -fasern, um den gleichen Effekt zu erzielen.

Der Ursprung des Wortes „Kondom“

Sprachforscher vermuten, dass der Begriff auf das lateinische Wort „condus“ zurückzuführen ist, das so viel wie „Behälter“ oder „Gefäß“ bedeutet. Diese Wortwurzel verweist auf die schützende Funktion des Kondoms, das als „Behälter“ für das Sperma dient.

Die Weiterentwicklung des Kondoms in der Renaissance

Die Kondome aus früheren Zeiten hatten zwei entscheidende Nachteile: Sie waren unzuverlässig und minderten das Gefühl beim Geschlechtsverkehr deutlich. Ungewollte Schwangerschaften galten zur damaligen Zeit als schwere Sünde und konnten gravierende Konsequenzen für die Beteiligten haben. Wer auf Nummer sicher gehen wollte, musste enthaltsam leben – das Mittelalter war eine schwere Zeit für Fuckboys und ungewollt Schwangere.

Der technische Fortschritt während der Renaissance betraf auch die Art und Weise, wie die Menschen Kondome fertigten: Zwar kamen weiterhin Tierdärme zum Einsatz, doch neue Verarbeitungsverfahren sorgten für eine höhere Elastizität und Zuverlässigkeit.

In einem von ihm verfassten medizinischen Handbuch aus dem 16. Jahrhundert beschreibt der italienische Anatom Gabriele Falloppio, wie er die Tierdärme mit Milch und Kräuterauszügen behandelte, um sie als Kondome weicher und zuverlässiger zu machen. Falloppio gilt deshalb als Erfinder des heute weltweit verbreiteten Verhütungsmittels.

Größere Teile der Bevölkerung erhielten erstmals grundlegende Kenntnisse über Verhütungsmethoden in der Renaissance. In seinem Traktat „De Secretis Mulierum“ (Über die Geheimnisse der Frauen) empfahl der Mediziner Albertus Magnus das Präservativ als Schutz vor ungewollten Schwangerschaften.

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Massenproduktion des Kondoms

Die Industrialisierung veränderte die Welt innerhalb weniger Jahrzehnte. Revolutionäre Technologien und Maschinen konnten Kondome in einem größeren Maßstab herstellen, als es zuvor bei den Präservativen aus Tierdärmen möglich gewesen war.

Ein Meilenstein in der Geschichte des Verhütungsmittels war die Verwendung von Latex zur Herstellung. Im Vergleich zu den zuvor genutzten Därmen war der Saft des Kautschukbaumes elastischer und reißfester. Diese modernen Kondome boten einerseits einen weit besseren Schutz vor Schwangerschaften und Geschlechtskrankheiten, während sie andererseits das Gefühl beim Geschlechtsverkehr nur unwesentlich minderten. Mit der Industrialisierung entwickelten sich Kondome zu Massenprodukten und fanden somit auch Verbreitung in weniger wohlhabenden Gesellschaftsschichten.

Kondome im 20. Jahrhundert – zwischen Emanzipation, Pille und Aids

Im Verlauf des 20. Jahrhunderts verbesserten die Hersteller die Sicherheit und das Tragegefühl weiter. Die voranschreitende Industrialisierung und Fortschritte auf dem Gebiet der Chemie und Materialforschung ermöglichten die Herstellung von Kondomen, die unterschiedlichen Ansprüchen genügten. Zu nennen sind beispielsweise die typischen Reservoirs an der Spitze und spezielle Gleitmittel, die den Geschlechtsverkehr angenehmer gestalten.

Nach den Weltkriegen schien die Antibabypille dem Kondom den Rang abzulaufen. Verhütung entwickelte sich zur Frauensache, sodass sich Fuckboys den Kauf von Präservativen sparen konnten. Da die Fortschritte in der Medizin die vormals verbreiteten Geschlechtskrankheiten zurückgedrängt hatten, schienen die Tage des Gummiüberziehers gezählt.

Zu Beginn der 1980er-Jahre führten HIV und Aids zu Verunsicherung. Die Angst war berechtigt, denn die tückische Erkrankung forderte bis heute mehrere Millionen Todesopfer. Die Antibabypille konnte zwar vor ungewollten Schwangerschaften schützen, nicht aber vor dem heimtückischen und oftmals tödlich verlaufenden Virus, das vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr in den Körper gelangt. Das Kondom erlebte ein Comeback und leistete erneut einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit.

Die Geschichte des Kondoms

Das Kondom in den heutigen Gesellschaften

Mehr als 40 Jahre nach dem erstmaligen Auftreten ist es Forschern noch nicht gelungen, ein Heilmittel gegen Aids zu finden. Das Kondom ist damit nach wie vor aus den Taschen und Schubladen der meisten sexuell aktiven Menschen nicht wegzudenken. Daneben schützen die Präservative weiterhin vor anderen übertragbaren Krankheiten, die zwar behandelbar, aber äußerst unangenehm sind.

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass die regelmäßige Einnahme der Antibabypille mit gesundheitlichen Risiken für die Frauen einhergeht. Dazu zählt beispielsweise die erhöhte Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden oder an Brustkrebs zu erkranken.

In einigen Ländern der Welt versuchen religiöse Fundamentalisten, die Verbreitung von Kondomen zu behindern oder sogar zu verbieten. Das vorgebliche Ziel dieser Personenkreise besteht darin, dem Verfall der Sittlichkeit vorzubeugen, doch den Preis zahlen Millionen HIV-Infizierte, die vor allem in den ärmeren Regionen der Welt leben.

Die Zukunft des Kondoms

Der technologische Fortschritt dürfte auch weiterhin den Komfort und die Sicherheit von Kondomen verbessern. Die Materialforschung entwickelt fortlaufend dünnere Materialien, die das Vergnügen beim Gebrauch steigern, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. Hinzu kommen innovative und verträgliche Gleitmittel, die den Akt für beide Partner angenehmer gestalten. Unternehmen entwickeln auch vegane Kondome, die ohne tierische Proteine bei der Herstellung auskommen.

Die zunehmende Gleichberechtigung von Männern und Frauen und das Wissen um die gesundheitlichen Risiken, die die Antibabypille mit sich bringt, dürften auch in Zukunft für eine anhaltend hohe Nachfrage nach Kondomen sorgen.